Strassenmagazin SURPRISE Nr. 283 / 7. bis 20. September 2012 ► Link
Mit scharf! Kommentar von Florian Blumer
Die Tradition der Kaltherzigkeit
Und immer drauf auf die Schwachen und die Wehrlosen: Unser Umgang mit Flüchtlingen ist an einem Punkt angelangt, an welchem Amnesty International interveniert und wir den Rechtsstaat aufs Spiel setzen.
Asyldebatte / Das politische Perpetuum mobile
In der Herbstsession soll der Ständerat über Änderungen im Asylgesetz debattieren. Es wird eine weitere Episode in einer unendlichen Geschichte. Seit 30 Jahren werden Flüchtlinge zur Stimmungsmache benutzt. Statt Lösungen schafft die Politik immer neue Probleme. Härtere Gesetze verschärfen diese, bis diejenigen recht bekommen, die schon immer gegen alles Fremde waren. Die Analyse einer Politik, die das Feindbild Ausländer in einer Endlosschlaufe kultiviert.
Nothilfe / Gefangen im Heidiland
In der Theorie klingt es logisch: Ohne Perspektiven, Tagesstruktur und soziale Kontakte, versorgt nur mit dem Überlebensnotwendigen, melden sich abgewiesene Asylsuchende bald freiwillig zur Ausreise. Ein Besuch im Ausreisezentrum Flüeli im abgelegenen Valzeina GR zeigt: Die Realität sieht anders aus. Aus Entsetzen über die Behandlung der Menschen im Flüeli haben sich Dorfbewohner zu einem Unterstützer-Verein formiert. Doch sie kämpfen gegen Windmühlen.
Auf der Flucht / Ziel Schweiz, Endstation Äthiopien
Eritreer bilden eine der grössten Flüchtlingsgruppen der Schweiz. Doch auf jeden, der es hierher geschafft hat, kommen viele, deren Reise nur bis ins Nachbarland Äthiopien führte. Gestrandet in Lagern wie Mai-Aini träumen sie davon, ihren Vätern oder Freunden nach Europa zu folgen. Die Reise ist voller Gefahren, und selbst wer es bis Malta schafft, landet oft schnell wieder daheim. Doch die Sehnsucht nach dem angeblichen Paradies ist stärker als die Furcht vor Vergewaltigern und Organhändlern.
Der Verein Surprise gibt das vierzehntäglich erscheinende unabhängige Strassenmagazin Surprise heraus. Neben einer professionellen Redaktion verfügt das Strassenmagazin über ein breites Netz von freien Berufsjournalistinnen, Fotografen und Illustratorinnen. Der überwiegende Teil der Auflage wird von Menschen ohne oder mit beschränktem Zugang zum regulären Arbeitsmarkt auf der Strasse angeboten.