Das Ausreisezentrum Flüeli ist ein ehemaliges Ferienheim und thront hoch über dem Bergdorf Valzeina. Es wird vom Amt für Migration und Zivilrecht (AFM) geführt. Abgewiesenen Asylsuchenden oder Personen mit NEE (auf deren Asylgesuch nicht eingetreten wurde), wird hier Nothilfe angeboten, wenn sie diese beantragen und wenn sie mittellos sind. Mit Inkrafttreten des revidierten Asylgesetzes erhalten asylsuchende Personen, die ein Wiedererwägungsgesuch, ein Revisionsgesuch oder ein Mehrfachgesuch eingereicht haben und das Verfahren in der Schweiz abwarten dürfen, ebenfalls nur noch Nothilfe.
Die Bewohner werden meist zu dritt in einem Zimmer untergebracht. Die Küche wird über Nacht abgeschlossen. Das Betreten und Befahren der Parzelle Flüeli ist für Aussenstehende verboten, bei Missachtung drohen Bussen. Besuch ist nur nach telefonischer Voranmeldung bei der Heimleitung und nur im Besucherraum im Eingangsbereich erlaubt.
Die Bewohnerinnen und Bewohner haben striktes Arbeitsverbot. Seit dem Sommer 2016 können sie durch Mithilfe im Heimbetrieb etwas Bargeld verdienen.
Das Büro ist für die Bewohnerinnen und Bewohner zweimal täglich geöffnet.
Morgens um 10:00 Uhr und abends um 22:00 Uhr, müssen sie eine Anwesenheitsliste unterschreiben. Wer die Unterschrift einige Male nicht gibt, muss auf eigene Rechnung nach Chur (ca. 30km) und die Nothilfe neu beantragen. Im Wiederholungsfall gibt es eine Strafzuweisung ins Minimalzentrum Waldau.
Zweimal wöchentlich werden Lebensmittelration und ab und zu einige Hygieneartikel abgegeben. Kleider gibt es etwas Gebrauchtes, wenn etwas Passendes vorhanden ist.
Fernsehgeräte und Empfangsreceiver müssen die Bewohnerinnen und Bewohner selber organisieren. Vorhanden ist eine Satellitenantenne, die für den Empfang benutzt werden muss; die Schweizer Programme sind verschlüsselt und damit nicht empfangbar.
Eine minimale medizinische Notfallversorgung gibt es nur nach Bewilligung durch die Heimleitung.